„Wir wollten eine Ausstellung machen, die die Teilhabe aller ermöglicht. Erst dann kam die Idee, eine Ausstellung über die Sinne zu machen,“ erzählt Dr. Constanze Hampp, Leiterin der Kommunikation am Naturkundemuseum Karlsruhe. Dort ist seit diesem Monat die Sonderausstellung „Von Sinnen“ zu sehen.

Menschen, Tiere, Pflanzen – alle Lebewesen müssen ihre Umwelt wahrnehmen, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Sie müssen Nahrung und einen Partner finden, miteinander kommunizieren und sich orientieren. Dazu nutzen sie die unterschiedlichsten Sinne. Aber welche Sinne gibt es? Wie funktionieren sie? Und in welchen Lebenssituationen werden welche Sinne benötigt? Diesen Fragen widmet sich die Ausstellung mit vielen Elementen zum Ausprobieren und Nachempfinden.

Barrierefreiheit steht bei dieser Ausstellung im Mittelpunkt. „Und dafür brauchten wir die Hilfe von Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind“, sagt Constanze Hampp. Das Naturkundemuseum berief einen Beirat ein, in dem Menschen mit und ohne Behinderung ein Gesamtkonzept entwickelten. Dabei eingeflossen sind Hinweise von gehörlosen und blinden Menschen, Rollifahrer*innen und Menschen mit geistiger Behinderung. Mit dabei war auch Maike Baron von der Lebenshilfe: „Ich habe da mitgemacht, weil es mir wichtig war, dass alles barrierefrei ist und ich die Ausstellung auch besuchen kann“, berichtet sie.

Herausgekommen ist eine Ausstellung mit zahlreichen Hör-. Riech- und Taststationen, Modelle und Grafiken zum Ertasten, Texte in Brailleschrift, Videos in Deutscher Gebärdensprache sowie eine barrierefreie Architektur. Ein analoges und ein digitales Leitsystem weisen den Weg durch die Ausstellung.

Die Große Sonderausstellung im Naturkundemuseum„ Von Sinnen“ läuft bis zum 10.September 2023. Weitere Infos im Internet unter https://von-sinnen.com/de/start

Foto: SMNK