Willkommen

Willkommen

auf der Internetseite bei der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung e. V.

Mahnmal gegen Ausgrenzung - Waldbronn erinnert an ermordete Mitbürger*innen

Mit der Einweihung eines Denkmals für fünf aus Waldbronn stammende Opfer der NS-Euthanasie setzt die Gemeinde ein starkes Zeichen gegen das Vergessen – und für eine inklusive, mitfühlende Gesellschaft.

Ab 1939 wurden in Deutschland systematisch über 216.000 Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen sowie psychischen Erkrankungen ermordet, weil sie von dem NS-Regime als „lebensunwert“ erachtet wurden. Fünf von Ihnen stammten aus Waldbronn.

Am 4. Juni 2025 wurde dort ein eindrucksvolles Zeichen gegen das Vergessen, zur Mahnung und für eine inklusive Gesellschaft gesetzt. Im Namen der Gemeinde Waldbronn weihte Bürgermeister Christian Stalf im Beisein einiger Gemeinderäte und weiterer Gäste ein Denkmal für die ermordeten Mitbürger*innen ein. Die säulenförmige Bronzeskulptur des international bekannten Bildhauers Michael Schwarze zeigt zwei Hände, die eine Weltkugel in der Hand halten; auf einer Tafel kann man die Namen der Fünf lesen: Karl Hermann Anderer, Pius Becker, Theresia Becker, Anna Grimm und Konstantin Merz.

„Bereits mit unserer Ausstellung über die NS-Krankenmorde, sind wir ein schwieriges und zugleich schweres Thema angegangen“, sagte Christian Stalf und meinte weiter „Mit dem Denkmal will die Gemeinde nun noch einen Schritt weitergehen und auch den hiesigen Opfern ein Gesicht und einen Platz in der Gesellschaft geben.“

Michael Auen, Vorstand der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung e.V. sprach ein Grußwort. Er erinnerte an die Opfer der NS-Euthanasie und forderte zur Positionierung gegen Ausgrenzung auf. Denn „Verbrechen wie diese wurden durch Gleichgültigkeit, Wegsehen und fehlende Empathie möglich.“, so Auen. Seine Rede war nicht nur ein Rückblick, sondern ein klarer Appell für die Gegenwart und Zukunft. Er verwies auf die fortbestehende Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung und rief zum Handeln auf. „Wir dürfen nicht nachlassen in unserem Engagement: Für Inklusion in Bildung, Arbeit, Wohnen und Öffentlichkeit; für demokratische Teilhabe und politische Repräsentanz; für Empathie und eine gelebte Kultur des Miteinanders.“

In seinem Schlusswort richtete sich Michael Auen an uns alle: „Wir geben Karl Hermann Anderer, Pius Becker, Theresia Becker, Anna Grimm und Konstantin Merz ihre Würde zurück, indem wir uns für eine Gesellschaft einsetzen, in der jedes Leben zählt – gleich viel.

Hier finden Sie die Ansprache von Michael Auen.