Am 3. Dezember ist Tag der Menschen mit Behinderung. Die Geschichte dieses internationalen Aktions- und Gedenktages spiegelt die Entwicklung des weltweiten Einsatzes für das Recht auf Teilhabe und Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung wider.
Die Vereinten Nationen hatten das Jahr 1981 als das „Internationale Jahr der Behinderten“ ausgerufen, in dessen Folge die UN einen Aktionsplan für die Belange von Menschen mit Behinderung entwickelte. Die Jahre 1983 bis 1993 wurden zum „Jahrzehnt der behinderten Menschen“ ausgerufen. Zum Abschluss dieser Dekade rief die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 3. Dezember als „Internationalen Tag der Behinderten“ aus, der seit 1993 jährlich begangen wird. Mit zahlreichen Aktionen und Veröffentlichungen werden an diesem Tag die Belange von Menschen mit Behinderung in das Bewusstsein der weltweiten Öffentlichkeit gerückt.
Interessant ist der Wandel der Begrifflichkeit: Im Jahr 2007 wurde der Gedenktag in „Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen“ umbenannt. Betroffene empfanden die Substantivierung „Die Behinderten“ bereits in den 80er Jahren als diskriminierend. Die danach verwendete Formulierung „Behinderte Menschen“ geriet zur Jahrtausendwende ebenfalls in die Kritik, da sich die betroffenen Menschen mit dieser Formulierung auf ihr Behindert sein reduziert sahen. Dieser begriffliche Wandel ging einher mit der Entwicklung der 2006 verabschiedeten UN-Behindertenrechtkonvention, die Behinderung an gesellschaftliche Barrieren koppelt: Nicht der Mensch ist behindert, sondern die Gesellschaft behindert ihn.
Dann gibt es ja noch den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der jedes Jahr am 5. Mai begangen wird. Dieser Aktionstag wurde 1992 von den Interessenvertretungen Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL) ins Leben gerufen. Die Gründer*innen wählten mit dem Datum des 5. Mai den gleichzeitig stattfindenden Europatag des Europarates. Damit wollen sie deutlich machen, dass alle Menschen europaweit gleichgestellt sein sollen.
Foto: Lebenshilfe/David Maurer
