Mit der Botschaft „Zusammenhalt ist unsere Stärke. Als Frauen stehen wir nicht nur im Job, sondern auch im Alltag füreinander ein. Überall, jeden Tag!“ setzen die Frauenbeauftragten der Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften Karlsruhe gGmbH (HWK) ein starkes Zeichen zum Internationalen Frauentag am 8 März.
Für sie geht es dabei nicht nur um Sichtbarkeit und Anerkennung, sondern vor allem um Schutz, Unterstützung und den Kampf gegen Gewalt an Frauen – mit oder ohne Behinderung.
Am Samstag, den 8. März wird weltweit der Internationale Frauentag gefeiert. Ein Tag, der die Errungenschaften von Frauen würdigt, aber auch auf bestehende Missstände hinweist. Denn Gleichberechtigung ist kein Selbstläufer, sie muss aktiv eingefordert und gelebt werden.
Gewalt gegen Frauen mit Behinderung: Ein Tabuthema, das keines sein darf!
„Frauen mit Behinderung sind deutlich häufiger von Gewalt betroffen als Frauen ohne Behinderung. Es braucht einen gesellschaftlichen Wandel, der ihnen hilft, Angst und Scham zu überwinden, wenn sie von Gewalt betroffen sind. Dieses Thema darf kein Tabu sein! Es muss immer wieder angesprochen werden, um betroffene Frauen zu informieren und sie zu ermutigen, sich Hilfe zu holen“, erklärt Silja Stiefel, Koordinatorin für Teilhabeprozesse der HWK und Vertrauensperson der Frauenbeauftragten.
Eine aktuelle Gewaltschutzstudie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) aus dem Jahr 2024 – „Sexuelle Belästigung, Gewalt und Gewaltschutz in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)“ – verdeutlicht das Ausmaß des Problems:
- Frauen mit Behinderung erleben zwei- bis dreimal häufiger psychische und körperliche Gewalt als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt.
- Jede zweite bis dritte Frau mit Behinderung ist betroffen.
Diese Zahlen zeigen: Es besteht dringender Handlungsbedarf! Für die Frauenbeaufragten der HWK Gewaltprävention, Schutzmaßnahmen und gesellschaftliche Sensibilisierung müssen verstärkt werden.
Tanja Brömser, Frauenbeauftragte der HWK, betont, wie wichtig es ist, Frauen zu ermutigen, sich gegen Gewalt zu wehren: „Wir wollen Frauen ermutigen, ihre Angst zu überwinden. Wenn du etwas nicht willst, sag NEIN! Selbstbehauptung ist der erste Schritt zur Selbstbestimmung.“
Ob am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum oder im privaten Umfeld Frauen erleben täglich Herausforderungen. Diskriminierung, ungleiche Bezahlung oder Gewalt sind keine Einzelfälle.
Doch wenn wir zusammenhalten, können wir diese Strukturen durchbrechen, sagte Brömser.
Für Frauen in Karlsruhe gibt es zahlreiche Hilfsangebote, darunter:
Frauenhaus Karlsruhe – Informationen unter www.frauenhaus.de
Beratungsstelle für Frauen – Kriegsstraße 148, Karlsruhe
Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ – erreichbar unter 116 016
Beauftragte für häusliche Gewalt – in jedem Polizeirevier der Stadt
Lasst uns gemeinsam stark sein für eine Welt ohne Gewalt und Diskriminierung!
Text und Foto: Johanna Vasquez
links: Silja Stiefel, Koordinatorin für Teilhabeprozesse der HWK und Vertrauensperson der Frauenbeauftragten; rechts: HWK-Frauenbeauftragte Tanja Brömser